Comunicado de prensa: Darmstädter Echo: La incertidumbre es veneno

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Wirtschaft Südhessen 29.07.2016
„Unsicherheit ist Gift“

Titelbild

Von Friederike Marx und Achim Preu

MASCHINENBAU Weltweite Turbulenzen mahnen zur Vorsicht / Darmstädter Göckel GmbH stabil unterwegs

FRANKFURT/DARMSTADT – Die weltweiten Konjunkturaussichten trüben sich ein, das Brexit-Votum, die Turbulenzen in der Türkei und Terroranschläge verunsichern Investoren. Das trifft exportorientierte Branchen wie die deutschen Maschinenbauer. Dank gut gefüllter Auftragsbücher sieht sich die mittelständisch geprägte Schlüsselindustrie gerüstet für mögliche Turbulenzen, warnt aber vor zu großem Optimismus. „Die jüngsten politischen Entwicklungen, darunter der Brexit und der Putschversuch in der Türkei, mahnen zur Vorsicht“, sagt Ralph Wiechers, Chefvolkswirt des Maschinenbauverbandes VDMA.

Auftragspolster von einem halben Jahr

  • TÜRKEI-GESCHÄFT
    Auf Hochtouren lief zuletzt das Türkei-Geschäft: In den ersten fünf Monaten gingen 7,5 Prozent mehr Maschinen „made in Germany“ in das Land am Bosporus als im Vorjahr. Welche Folgen der jüngste Putschversuch und die politischen Turbulenzen in der Türkei für die Branche haben, lässt sich derzeit kaum abschätzen. (dpa)

Steffen Zimmer, der zusammen mit seinem Bruder die Gustav Göckel GmbH in Darmstadt führt, gibt sich gelassen. Politische Instabilität, das habe man seit Jahren. Dennoch laufe das Geschäft gut und erstaunlicherweise längst nicht mehr so volatil wie früher. Und beim 1883 gegründeten Spezialisten für Präzisions-Schleifmaschinen, der in 125 Länder weltweit liefert, sieht man keine Anzeichen dafür, „dass es schlechter wird.“ Zumal der deutsche Umsatzanteil stabil bei 30 bis 40 Prozent liegt, die USA und Asien stetig wichtiger werden als Auftraggeber und die Erholung in Spanien sich niederschlägt. Der Mittelständler mit 85 Mitarbeitern, der sich mit nur wenigen Wettbewerbern in dieser Nische auseinandersetzen muss, peilt 2016 wie im vergangenen Jahr einen Umsatz von rund 13,2 Millionen Euro an. Aufträge für ein halbes Jahr seien im Haus, so Zimmer: „Da kann nicht mehr viel passieren.“ Die Hauptkunden kommen aus der Metallindustrie, aus der Papierbranche sowie durch den Bauboom von Holzverarbeitern.

Nach Einschätzung des Internationalen Währungsfonds hat das Nein der Briten zur Europäischen Union neuen Sand ins Getriebe der Weltwirtschaft gestreut. Vor allem die Industrie blickt dem Ifo-Institut zufolge nach dem Brexit-Votum „merklich weniger optimistisch“ auf die kommenden Monate. Wie kaum eine andere Branche sind die vor allem mittelständisch geprägten Maschinenbauer jedoch darauf angewiesen, dass Unternehmen an eine gute Zukunft glauben und in Maschinen und Anlagen investieren.

„Eine lange Phase der Unsicherheit ist Gift für das Investitionsklima in Europa. Großbritannien und die EU müssen möglichst zügig mit den Austrittsverhandlungen beginnen“, mahnt VDMA-Präsident Reinhold Festge.

Wenige Impulse kommen derzeit auch aus den beiden wichtigsten Auslandsmärkten der Branche – China und den USA. „Wir spüren, dass die chinesische Wirtschaft bei Investitionsgütern auf der Bremse steht“, sagt Wiechers. In den ersten fünf Monaten sanken die Auslieferungen in das Reich der Mitte um mehr als zwölf Prozent. China ist nach den USA der zweitwichtigste Einzelmarkt für die deutschen Maschinenbauer.

In den USA leiden viele Kunden der Maschinenbauer unter dem Rückgang der Ölpreise. Sie schieben Investitionen daher auf die lange Bank. „Die USA sind derzeit kein deutlicher Wachstumsbringer“, erläutert Wiechers. Im vergangenen Jahr legten die Exporte in die Vereinigten Staaten noch um 11,2 Prozent auf 16,8 Milliarden Euro zu.

Auch der Wechselkurs gibt der Branche mit mehr als einer Million Beschäftigten bisher keinen Rückenwind. Im vergangenen Jahr kurbelte der schwache Euro die Geschäfte außerhalb des gemeinsamen Währungsraumes an. Er machte Maschinen „made in Germany“ auf dem Weltmarkt billiger und erhöhte so die Absatzchancen. Zugleich fielen Einnahmen in einer anderen Währung bei der Umrechnung in Euro höher aus. Auf dem Heimatmarkt Deutschland läuft die Konjunktur dagegen nach wie vor rund, auch wenn das Wachstum nach Einschätzung von Ökonomen im zweiten Quartal an Schwung verloren haben dürfte.

Die Maschinenbau-Produktion entwickelte sich in den ersten fünf Monaten mit einem Plus von real rund einem Prozent besser als erwartet. „Das schafft etwas Luft“, so Wiechers. Zudem gingen im ersten Halbjahr drei Prozent mehr Bestellungen als im Vorjahr ein.

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